„Alles was ich mir wünschte, war nach Afrika zurückzukommen“

schrieb Ernest Hemingway in seinen Memoiren, denn auch ihn hatten die wunderbaren Menschen, die traumhaft schönen und vielfältigen Landschaften und die unbeschreiblich artenreiche Tierwelt des zweitgrößten Kontinents der Erde in ihren Bann gezogen und nie wieder losgelassen. Wohl keine andere Region der Erde beeindruckt und fasziniert seine Besucher in solchem Maße, wie es Afrika regelmäßig gelingt und tatsächlich kehren die meisten Afrikareisenden immer wieder zurück.

Traumhaft schöner Kontinent - bettelarme Bevölkerung

Neben der Schönheit des Kontinentes machen die unbeschreibliche Armut großer Teile der Bevölkerung und die damit verbundenen Lebensumstände der meisten Afrikaner betroffen. In 52 Staaten leben 1,3 Mrd. Menschen, das Bevölkerungswachstum ist extrem hoch. Für das Jahr 2050 werden 2 Mrd. Einwohner prognostiziert. Die 10 ärmsten Länder der Erde befinden sich in Afrika. Ausbeutung des Landes und der Menschen, Sklavenhandel, Völkerunruhen, Kolonialismus, Apartheit, Korruption, extreme Wetterverhältnisse mit anschließenden Hungerkatastrophen sowie viele weitere widrige Umstände beuteln den Kontinent seit Jahrhunderten.

Wiege der Menschheit

Die Wiege der Menschheit, sagt man, liegt in Kenia. Bei Ausgrabungen wurden im berühmten Rift Valley 125.000 Jahre alte Knochen des Homo Sapiens gefunden. Kenia gilt als eines der attraktivsten und interessantesten Urlaubsländer Afrikas. Hier findet man Traumstrände am Indischen Ozean, eine unglaubliche Artenvielfalt in den vielen weitläufigen Nationalparks und atemberaubende Hochgebirgsregionen am Kilimanjaro und am Mt. Kenya. Außerdem gilt Kenia als eines des am besten entwickelten Länder Afrikas und als der wohlhabendste Staat in Ostafrika. Dennoch begegnet man auch in Kenia Korruption, Armut und menschlichem Elend. Vergleichsweise gut geht es den Bewohnern der Küstenregion und den Menschen im Raum um Nairobi, der Hauptstadt mit rund 3,0 Mio. Einwohnern.

Schlechte Infrastruktur Kenias

Exportiert werden in erster Linie Tee, Kaffee und Blumen. 2016 betrug das Exportvolumen lediglich 4,7 Milliarden US-Dollar. Dem standen Importe in Höhe von 15,8 Milliarden US-Dollar gegenüber. Dennoch hat ist das Bruttosozialprodukt des Landes zwischen 2007 und 2017 auf 74,958 Milliarden US-Dollar gestiegen und hat sich damit mehr als verdoppelt. Dieses immense Wachstum kommt jedoch nur bei einem kleinen Teil der Bevölkerung an. Das jährliche Durchschnittseinkommen beträgt umgerechnet lediglich 1.400 US-Dollar, wogegen sich der Präsident des Landes ein Jahresgehalt in Höhe von 490.000 US-Dollar, gönnt.

Die Infrastruktur Kenias ist schlecht. So sind zum Beispiel landesweit lediglich ca. 25 Prozent aller Haushalte an das Stromnetz angeschlossen, noch weniger verfügen über fließendes Wasser. Als ehemalige Kolonie des Vereinigten Königreiches bekam Kenia erst im Jahr 1963 seine Unabhängigkeit. Die negativen Auswirkungen der Kolonialzeit sind aber auch heute noch vielerorts spürbar. Entwicklungshilfe der westlichen Welt wird lediglich in geringem Umfang gewährt. Diese landet dann zum einen Teil meist in den Taschen der Eliten und verpufft zum anderen Teil in oftmals unnützen Projekten. Kenia verfügt über keine nennenswerte Industrie. Der größte Teil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft.

Problematisch hohes Bevölkerungswachstum

Die meisten Waisen leben bei Verwandten, werden von der Dorfgemeinschaft versorgt, oder sind in Heimen untergebracht. Sehr viele aber leben auf den Straßen von Bettelei, vom Müllsammeln, oder von kleinen Gelegenheitsjobs. Diese Kinder sind oftmals drogensüchtig, unterernährt und krank.

 

Diese Kinder haben nichts - sie haben nicht einmal eine Chance…

Auch Kenia ist von einem problematisch hohen Bevölkerungswachstum betroffen. Zwischen 2007 und 2017 ist die Bevölkerung um 11,6 Mio. auf 49,7 Mio. Einwohner gestiegen. Kinder unter 15 Jahren stellen rund 42 Prozent der Gesamtbevölkerung. Lt. Unicef leben in Kenia 2,6 Mio. Waisenkinder (Stand 2014), die einen oder beide Elternteile verloren haben. Sehr viele ihrer Eltern sind an Aids gestorben. Der Staat kümmert sich nicht, bzw. oder nur in sehr geringem Umfang um die Waisenkinder.