14. Okt
2011

Hilfeleistungen laufen erfolgreich an. FURAHA PHÖNIX Kinderhaus e. V. startet Hilfs-Konvoi

An nur einem Tag wurden 650 Menschen vor Mangel- und Unterernährung für weitere sechs- bis acht Wochen gerettet – das ist die erfolgreiche Bilanz der Aktion „Hungerhilfe“ des FURAHA PHÖNIX Kinderhaus e. V.

Um in der ostafrikanischen Versorgungskrise schnell und unbürokratisch Unterstützung zu leisten, sind fünf ehrenamtliche Mitglieder des Vereins, trotz Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes, am 9. Oktober nach Kenia gereist. Ihr Ziel: Die Menschen vor Ort mit Medizin, Grundnahrungsmitteln und Saatgut zu verpflegen und ihnen so eine Überlebenschance zu sichern.

 

„Die Menschen leben hier größtenteils von Mais und Bohnen, doch selbst die sind mittlerweile rar geworden und die Preise explodiert“, erklärt Vereinsmitglied Maik Bartelt aus Osnabrück. Die schlimmste Dürrekatastrophe und Hungersnot in Ostafrika seit 60 Jahren hat bereits zehntausende Opfer gefordert – und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Ein Problem für die Helfer sind laut dem Vereinsvorstand Christian Hempen die enormen Entfernungen: „Viele Dörfer liegen mehr als 50 Km von der Hauptstraße entfernt und sind daher nur sehr schlecht zu erreichen. Wir wollen besonders dort aktiv werden, wo die Menschen keinen Zugang zu den Hilfsgütern der großen Organisationen haben.“

 

Engagement über alle Grenzen hinaus

 

Die Mitglieder des FURAHA PHÖNIX Kinderhaus e. V. engagieren sich bereits seit 1997 in Afrika. Im Jahr 2010 hat der Verein ein eigenes Kinderhaus für Straßen- und Waisenkinder in der Nähe vom ostafrikanischen Hafenstadt Mombasa (Kenia) gegründet. Für die Aktion „Hungerhilfe“ sammelte der Verein in den letzten Wochen über 40.000 Euro an Spendengeldern. Unterstützung vor Ort erhielt er außerdem von der German Agro Action, die ihn mit dem nötigen Kartenmaterial, Informationen und Kontakten versorgte.
Bereits während der ersten Erkundungsfahrt wurde den Furaha Mitgliedern klar, in welch prekärer Situation sich die Menschen befinden. „Es ist das Eine, wenn man darüber liest oder darüber hört. Aber wenn man erlebt, in welchem Zustand die Menschen sind, dann ist sofortiges Handeln gefragt“, berichtet Hempen. Die von der Mangel- und Unterernährung gezeichneten Körper sind sehr anfällig für Krankheiten. Viele haben Malaria, Würmer oder Hautkrankheiten.

 

„Neben dem Fehlen von Nahrung ist die Versorgung mit Wasser in dem Gebiet um Bisil ein weiteres grundsätzliches Problem. Viele Menschen müssen mitten in der Nacht aufstehen, um dann am Nachmittag mit Wasser zum Kochen und dem getränkten Vieh wieder im Dorf zu sein“, erzählt Hempen.

 

Um möglichst viele Menschen auf einmal zu erreichen, errichtete der Verein daher in einem zentral gelegenen Massai-Dorf eine Verteilstation. Der sie begleitende Chief Lenoti hatte zuvor alle nahegelegenen Dörfer aufgesucht und die Bewohner aufgerufen, in das Dorf zu kommen. Dank seiner Unterstützung und der des Arztes Dr. Kennedy Gitari, der die Furaha Mitglieder während ihres Aufenthalts ebenfalls begleitete, konnten so bereits am ersten Tag 136 Menschen medizinisch versorgt werden. Darunter befindet sich auch der dreijährige Noah Kandet, der ohne die Hilfe von FURAHA PHÖNIX sicher gestorben wäre. Für Kinder unter fünf Jahren ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, ohne Medikamente an Malaria zu sterben, erklärt Vereinsvorstand Oliver Drewes.

 

www.youtube.com/user/FurahaKinderhaus - dieser Film ist sehr zu empfehlen!

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