06. Mai
2012

Chance auf eine Zukunft: 75.000 Euro Spendengelder sichern Überleben in Ostafrika

Unsere Aktion Hungerhilfe findet einen erfolgreichen Abschluß

Mitgefühl für die Ärmsten dieser Welt kann sich auch in Zahlen ausdrücken: 75.000 Euro an Spendengeldern sammelte der FURAHA PHÖNIX Kinderhaus e.V. seit dem letzten Sommer für seine Aktion „Hungerhilfe“. Auslöser für das Engagement war die seit über 60 Jahren schlimmste Hungersnot und Dürrekatastrophe in Ostafrika.

 

Seit dem ersten Spendenaufruf konnten rund 6.000 Menschen kontinuierlich medizinisch sowie mit insgesamt mehr als 80 Tonnen Grundnahrungsmitteln und Saatgut versorgt werden.

 

Die Mitglieder des FURAHA PHÖNIX e. V. engagieren sich bereits seit 1997 in Afrika. 2010 hat der Verein ein eigenes Kinderhaus für Straßen- und Waisenkinder in der Nähe vom ostafrikanischen Hafenstadt Mombasa (Kenia) gegründet. „Im letzten Jahr wurden wir dann von den Mitarbeitern unseres Waisenhauses auf die prekäre Lage aufmerksam gemacht. Für uns ein Anlass zum sofortigen Handeln“, erzählt Gründungsmitglied Christian Hempen.

 

Nach einem allgemeinen Aufruf im August 2011 sammelte der Verein innerhalb kürzester Zeit bereits 47.000 Euro, mit denen im Oktober ein erster und im Januar ein weiterer Hilfs-Konvoi organisiert werden konnte. Mitte März 2012 fand die Aktion ihren Abschluss. Während des 16-tägigen Aufenthalts – den die Teilnehmer aus der Furaha-Gruppe stets selbst bezahlen – konnten wieder über 5.000 Menschen erneut versorgt werden.

 

„Viele Organisationen verteilen ihre Hilfsgüter in einzelnen Dörfern sozusagen nach dem Gießkannenprinzip – das hilft jedoch nur auf kurze Sicht“, meint Vereinsvorstand Oliver Drewes. „Um den Menschen hier eine Zukunft zu ermöglichen, haben wir uns im Vorfeld ganz klar auf eine bestimmte Region konzentriert, die wir während der drei Aktionen versorgt und beim Wiederaufbau unterstützt haben.“

 

Spendengelder werden vor Ort investiert

Mit den gesammelten Spendengeldern wurden vor Ort unter anderem Lebensmittel gekauft, die anschließend auf Touren durch das Umland in einzelnen, zentral gelegenen Dörfern verteilt wurden. Viele der Dörfer liegen abseits, sind nur schwer zu erreichen und hatten daher bisher keinen Zugang zu den Hilfsgütern großer Organisationen. Um die Spenden möglichst effizient einzusetzen, arbeitet der Verein mit einheimischen Verbindungsleuten zusammen.

Neben der Mangelernährung ist aber vor allem der medizinische Zustand der Menschen nach wie vor besorgniserregend. „Vor allem Malaria ist ein echtes Problem für die Menschen hier“, erzählt Vereinsmitglied Maik Bartelt. „Während unseres Aufenthalts wurden wir daher wieder von zwei Ärzten, Dr. Harriet Kaari und Dr. Kennedy Gitari, auf unseren Touren begleitet. Insgesamt konnten so 1150 Menschen medizinisch versorgt werden – 418 davon alleine im März. Die Hälfte von ihnen waren an Malaria erkrankt.“

 

FURAHA Hungerhilfe als Hilfe zur Selbsthilfe

 

Nach der Aktion „Hungerhilfe“ haben die Menschen nun wieder eine reelle Chance auf eine Zukunft, ist sich Christian Hempen sicher: „Die Regenzeit setzt jetzt ein. Wir sind sehr optimistisch, dass die Menschen für die nächste Zukunft gut versorgt sind und sich sogar wieder selbst helfen können.“

 

Um sie dabei zu unterstützen, haben die Vereinsmitglieder während Ihrer Besuche gemeinsam mit den Dorfbewohnern Felder für den Ackerbau angelegt. Außerdem wurde an einem zentralen Brunnen ein Staudamm errichtet, der das Regenwasser auch nach der Regenzeit für mindestens weitere zwei bis drei Monate speichern soll. Zuvor hatte das Team dafür gesorgt, dass die Wasserpumpe im Pumpenhaus der großen Brunnenanlage repariert wurde.

 

Da die Massai in dieser Gegend hauptsächlich von der Viehzucht leben, kaufte der Verein für die besonders bedürftigen Familien von den restlichen Spendengeldern zudem 122 Ziegen. Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe sei dies eine Erfolg versprechende langfristige Investition.

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